- realfiktion
- 2. Feb.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Feb.
01.02.2025
(1) Zum vierten Mal in zwei Wochen auf der Straße – Reden und Sprechchöre nie so stark wie erhofft, Stimmung immer zu sehr Kirchentag und Kuschelrock, und alle immer zu schnell erleichtert, weil zehnmal mehr gekommen sind als angemeldet. Es sind immer noch zehnmal weniger als gebraucht. Aber jede*r einzelne zählt etwas, und etwas ist besser als nichts.
(2) Der Aspirant „persönlich sehr mit sich im Reinen“.
(3) Gesten der Empörung, Gesten der Abgrenzung so hilflos wie alle Gesten des Entlarvens, Enttarnens, Entzauberns – wer hält schon F. M. für einen Sympathiebotschafter für irgendwas auf der Welt? Und was soll zu sehen sein, wenn man A. W. die Maske abnimmt?
(5) Heimweg über den öffentlichen Bücherschrank am Domplatz, abgegeben Karl-Heinz Bohrer, „Urknall der Gefühle“, mitgenommen Marie Luise Kaschnitz, „Überallnie“. Wiedererkannt darin, dass man das Wichtige nicht sagt, das Nebensächliche falsch, bei vollem Bewusstsein. Lyrik beim besten Willen keine direkte Aktion. Aber etwas ist besser als nichts.

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