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  • realfiktion
  • 11. Dez. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Feb.

01.11.2020

Im Land der letzten Dinge.

(1) Noch einmal über die Grenze, in die raue Wildnis der Heide. Noch einmal alles ausreizen: erhabene Natur, nackt ausziehen im Sturm, Verfluchung meiner Töchter, freies Absinken in den Wahn – King Lear in Schneverdingen.

(2) Noch einmal an den Herd und tatsächlich Mahlzeiten vorgekocht, eingefroren, vorgekocht, eingefroren, vorgekocht, eingefroren – denn schon der nächste Anruf kann wieder zurück in die Quarantäne führen. “O, let me not be mad, not mad, sweet heaven! Keep me in temper; I would not be mad!” (I,5)

(3) Sinn und Vorteile des Essens mittlerweile verstanden und akzeptiert, aber trotz Mühe nie Spaß am Kochen entwickelt. Jeglicher Koch-Kult vermutlich ödipale Ersatzhandlung (vgl. Lehre von den fünf Muttersaucen, regressives Wie-bei-Muttern, usw.). Widerlege diese Theorie, wer kann!

(4) Noch einmal wappnen gegen vier neue Wochen Häuslichkeitshorror. “Last night, I was peeling a cucumber and I was infuriated. Like, why am I peeling this cucumber? Why am I not in a restaurant, where they know how to peel a cucumber, and where I’m not doing it?” (Fran Lebowitz)

(5) Und: sich zwei Tage vor der Wahl noch einmal gegen einen Schock wappnen, dessen Wellen um die ganze Erde gehen. “Blow winds and crack your cheeks!” (III,2)

ree

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