- realfiktion
- 13. Dez. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Feb.
02.07.2021
(1) All die rastlosen Reisen um den Globus haben schließlich ihren logischen Flucht-, Ruhe- und Endpunkt gefunden: Nunmehr in ein Schweigekloster bei Tübingen eingetreten, für den Rest meines irdischen Lebens. Schwäbische Einöde, geistliche Erfüllung. Seelenheil durch stumme Gedankenbeichte, ehrliche Landarbeit, inbrünstiges Gebet:
(2) Dass man mich aus der Schlinge des Jägers rette und aus allem Verderben. Dass ich mich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten brauche noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt und nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag. Dass es mich nicht treffen werde, fallen auch tausend zu meiner linken Seite und mir zur Rechten zehnmal tausend. Dass mir kein Unheil begegne, kein Unglück meinem Zelt nahe. Dass man mich behüte auf allen Wegen, mich auf Händen trage, damit mein Fuß nicht auf einen Stein stößt. Dass ich über Löwen und Nattern schreite, auf Löwen und Drachen trete. Und dass hier, in Gottes Namen!, endlich bald wieder LTE-Empfang herrsche, so wie auf der Netzabdeckungskarte verheißen, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit, Amen.
(3) Zelt?


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