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  • realfiktion
  • 2. Dez. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Feb.

12.05.2019

Invalidenpark.

(1) Sinnlose Flucht nach Berlin, vor Hamburg: Flucht vor sich selbst, zweites Stadium. Letztlich: alles egal. „Die Überschätzung der Frage, wo man sich befinde, stammt aus der Hordenzeit, wo man sich die Futterplätze merken musste“ (Musil).

(2) Noch überschätzter die Frage, was die Orte einem geben: Nordtümelei mit Hafengeburtstag und Kult um die dröge Maulfaulheit der Leute genauso zum Kotzen wie der Alpenseppelquatsch oder hessischer Humor oder eingelegte Gurken aus irgendeinem Sumpf im Osten: Ethno-identitäre Selbstvergewisserung von Leuten, die hoffen, dass „Heimat“ ihnen ihren Wesenskern füllt, anstatt schätzen zu lernen, dass sie gar keinen haben. Romantische Verklärung der eigenen Zurückgebliebenheit (plus Rechtfertigung irgendeiner finsteren regionalen Wurstspezialität oder irgendeines schlimmen, untilgbaren Dialekts).

(3) „Heimat ist der Ort, wo noch niemand angekommen ist“ (Novalis) vs. „Heimat ist da, wo die Rechnungen ankommen.“ (Heiner Müller)

(4) Invalide, aber mobil. Wo gehen wir hin? Alles egal, bloß nicht nach Hause.

ree

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