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  • realfiktion
  • 13. Juni
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Juni

12.06.2025

(1) „Eine Krähe war mit mir / Aus der Stadt gezogen, / Ist bis heute für und für / Um mein Haupt geflogen.“ –

(2) Wie immer will sie mir von der Schulter aus zuflüstern, was in der Welt vor sich geht: „Sieh die Zeichen im Sand! Schau auf die Strömung! Lies in den Wolken! Dinge stehen bevor. Seinesgleichen geschieht.“

(3) Hab schon gehört, ja.

(4) Auch ihre mystischen Botschaften aus dem Jenseits, die Mahnung, meine eigene Schattenseite zu akzeptieren: danke, alles bekannt. He, bitte nicht an mein Bier gehen.

(5) Weiß sie denn, dass ich heute einen neuen Allibert aufgehängt und verkabelt habe, wie ein Sanitärelektrik-Profi, mit blauer, grüner, brauner, schwarzer Ader und Lüsterklemmen, weiß sie vom imposanten Gesamtwerk aus Leiden, Scheitern, neuer Willensanspannung, Heldenreise (Baumarkt) und Präzisionsarbeit – in einem Bad von der Größe einer Briefmarke? Früher wurden solche Leistungen mit Adelstiteln, Ehrendoktoraten oder Dotationen in Gold belohnt. Mittlerweile ist nichts mehr wichtig und das ist okay. Ich winke ab, ich werfe weg, ich sage nein. Seinesgleichen geschieht!

(6) „Tja. Aber hast du auch an die Aderendhülsen gedacht?“

(7) Selbst das berührt mich nicht mehr. Meine Adern liegen frei; weit und großzügig geöffnet. Kommt und trinkt alle daraus!

ree

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