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  • realfiktion
  • 13. Dez. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Feb.

13.05.2021

(1) Lebensreform: Ende des Lamentos, ab heute alles nur noch schön, Orte, Ereignisse, Menschen. Es ist besser so.

(2) Erste gute Nachricht: Der kälteste Ort des Universums liegt, laut einem Fachartikel der Zeitschrift „Helmholtz Extrem“, in – Bremen! Man wirft dort Kühlschränke von einem 120 Meter hohen Fallturm und misst in den Sekunden der Schwerelosigkeit die entstehenden Atomwolken im Kühlschrankinneren. Das ist erstaunlich und wunderbar. Selbst die Strahlung des Urknalls, die seit 14 Milliarden Jahren auskühlt, liegt drei Grad über der Kälte dieser Kühlschränke; Bremen hat also das Vakuum des Weltraums bei dessen eigener Expansion überholt. Danach kommt nur noch das Nichts des absoluten Nullpunkts. Folgen wir heiter diesem Weg in die Zukunft!

(3) Nach Norddeich-Mole. Auch hier nur Schönes – nicht im strengen Wortsinn, aber zumindest hört Deutschland hier auf, immer ein erfreulicher Umstand. Man kann weiterreisen nach Juist, man kann sitzenbleiben und Kaffee trinken und in sich horchen.

(4) Der Anflug von Lächeln, wenn man auf Wasser schaut, wenn man ein Schiff besteigt, wenn man Salz auf den Lippen schmeckt, und wenn man Abertausende von Tagesgästen aus Dortmund begrüßt, die auch sitzenbleiben und Kaffee trinken und ihre Kinder anbrüllen wie Psychopathen, gegen den Meereswind. Man spürt sich dann ganz elementar.

(5) In meiner Kindheit fuhr immer um 11 Uhr 07 der einzige Fernzug des Tages durch unsere rheinische Kleinstadt, Endbahnhof: Norddeich-Mole – Inbegriff exotischer Sehnsucht, als die Welt noch ganz klein war und ich noch nie am Meer gewesen. Nach knapp vierzig Jahren heute wirklich das erste Mal an diesem Ziel.

(6) Ob es sich gelohnt hat? Immer die falsche Frage. Man lächelt und schweigt und gibt ein wenig Wärme ans Universum zurück.

ree

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