- realfiktion
- 20. Dez. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Jan.
15.10.2022
(1) Die Συμφωνία-Lehre gibt dem Patriarchat bekanntlich VIP-Parkplätze und Vorfahrt im Straßenverkehr. In orthodoxen Ländern wird sie seit dem 10. Jahrhundert tapfer verteidigt, gegen eine Welt aus Wokeness.
(2) Nachts noch im Bukarester Control Club, wichtig für die Psychohygiene nach all den byzantinischen Kirchen und Klöstern.
(3) Und vor dem Schlaf noch dies: Wachsende Ungeduld mit allem Urigen, mit Volksgeschichte und mit Kulturtraditionen, die zwar alles erklären, aber nichts begründen. Oberflächlich exotisch, letztlich nur ins Ethnokonservative gesteigerter Narzissmus, der die eigene Beschränktheit feiert. „Unsere Steckdosen sind mit nichts auf der Welt kompatibel, Gott will es so!“ – „Salat besteht bei uns aus Speck, Ende der Debatte!“ – „Wir machen Musik nur mit Hirtenflöten und unseren eigenen Zähnen, schon seit 1000 Jahren.“ – „In diesem Land dürfen Frauen keine Hosen tragen, sonst Apokalypse!“
(4) Immer da am glücklichsten, wo ich selbst kein beäugter Exot bin, wo es international und kosmopolitisch zugeht und wo universelle Zivilisationsstandards gelten: Hosen nach Wunsch, Elektro-Partys, klassische Cafés, bargeldloser Einkauf, offene Grenzen, und dass ich vielleicht nicht, nur weil ich vor dem Tepláreň sitze, vorsätzlich erschossen werde. Finde immer weniger Gründe, dahin zu reisen, wo es von dieser Liste kaum was gibt.
(5) „Aber die Hirtenflötern! So archaisch! So authentisch!“ – FU.


Kommentare