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  • realfiktion
  • 18. Dez.
  • 1 Min. Lesezeit

15.12.2025

(1) Oh nein, schon wieder Werbung, die schrill aufruft, sich schnell, JETZT, irgendwas „zu sichern“! Maslows unterste Schublade, hässliche Zielgruppe der Schnapper und Prepper und Bunkerer, man möchte nicht dazugehören. Und wieder den Unsinn nicht schnell genug weggeklickt – Gicht- und Wurstfinger auf kleiner Tastatur.

(2) Man soll sein Herz nicht an Dinge hängen. Die wahre Bedürfnispyramide hat nur noch drei Stufen: nachts nicht wachliegen müssen, tagsüber Haltung bewahren und einmal pro Woche das Kreuzworträtsel im New Yorker.

(3) 9 senkrecht, “Could do way worse!” (12 Buchstaben). Was soll das sein!?

(4) Triers „Melancholia“ als jährliches Vorweihnachtsritual. Ein Einzelgängerplanet taucht auf aus dem Nichts hinter der Milchstraße, die Tiere sind unruhig, es schneit im August, Elmsfeuer schlägt aus Justines Fingern, und in einer einzigen Nacht zerstört sie müde und entschlossen die ganze bürgerliche Zukunft ihres Lebens.

(5) Was nur ein Schein-Desaster ist, denn sie sagt sich im richtigen Augenblick los – just von der Sorte Mensch, die glaubt, sich alles gesichert zu haben. (Indem sie die Augen abwenden. So wie Udo Kier sich als frustrierter Hochzeitsplaner weigert, die Braut anzusehen, ignorieren alle den kosmischen Unstern, der sie mitsamt ihren Stretch-Limos, Schlössern und Golfplätzen in ihre Ursprungsatome auflösen wird.) Hart, aber fair.

(6) Hintertür: Kein Gedanke ist immun gegen seine Kommunikation; die Schönheit des Films erinnert aus Versehen auch an die melancholische Schönheit des Lebens.

(7) 30 Senkrecht, “Ruh-roh!” (10 Buchstaben): Oopsydaisy.


ree

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