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  • realfiktion
  • 21. Dez. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Jan.

21.04.2023

(1) Im fünften Stock eines Hotels im Wiener VII. Bezirk, gleich beim Westbahnhof, befand sich zwanzig Jahre lang das "Institut für wissenschaftliche Schicksalsforschung“, geleitet von einem österreichischen Okkultisten und Magier, der nebenher ein Juweliergeschäft betrieb. Er war auch Begründer der gnostischen Hermetik in der Nachfolge von Jakob Böhme und Aleister Crowley und Verfasser des Werks „Wie man lernt ohne seinen Körper zu leben“. Das Institut ist spurlos verschwunden.

(2) Spaziergang IX. Bezirk, richtungslos, seltsam angeregt und durchlässig für alle Begegnungen (Teenagerinnen, die klingen wie Hans Moser, Männer mit Glock17-T-Shirts. Die österreichische Mischung.)

(3) Im I. Bezirk, gleich beim Café Bräunerhof, auf die AGFU gestoßen (Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen), Geschäftsfeld „Strategien zur Archivvermeidung“.

(4) Genau so. Verluste nicht betrauern, sondern befördern, nur noch Handlungen, die sich selbst aufheben, gelöschte Ereignisse, beherztes Wegwerfen. „Wie übe ich mich ein in die Kunst des Verschwindens? Was tun gegen den Aufbewahrungsfuror? Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, dass Aufbewahren auch eine Form des Vergessens sein könnte. Und Verschwindenlassen eine starke Form von Erinnerung.“ (Agentur leider geschlossen.)

ree

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