- realfiktion
- 20. Dez. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Jan.
24.01.2023
(1) Anden nicht gleich Alpen. In den Alpen liegt über dem Fels ein Biofilm aus Natur und menschengemachter Infrastruktur: Edelweiß, Milkakühe, Glacier-Express, Blaskapellen. Hier ist alles einfach nur unbelebter nackter Stein, dramatisch aufgefaltet zu gigantischer Größe, und eigentlich immer im Weg.
(2) Nur ganz am Rande Besiedlung, Bewirtschaftung, Verkehr, Kultur, man muss mit dem Wenigen auskommen, das die Verhältnisse erlauben: Statt mit Bruckner-Orgel musiziert man mit Kastagnetten aus den Hufnägeln von Bergziegen. Und wenn man mal etwas zustande gebracht hat, legt sich eine riesige Mure darüber und alles ist verloren.
(3) Sommer 2017 noch spielend leichte Bezwingung des Gornergrat-Restaurants (3135m), zusammen mit Bergsteigerlegende Michaelsen. Heute auf dem Weg zur Serranía de Hornocal durchaus angeschlagen von Höhenkrankheit.
(4) Aber so ist es eben, die Jahre gehen ins Land, die Luft wird dünner. Allen, die Ähnliches durchmachen, kann ich (wertfrei) berichten, dass man sich hier die Backentaschen mit Coca-Blättern füllt, wenn man in große Höhen strebt. Und allen, die einen feineren Gaumen haben, kann ich die Darreichungsform „Coca-Caramelos“ für Kinder empfehlen. Vitamine und Naschen und Sauerstoff.

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