- realfiktion
- 21. Dez. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Jan.
30.06.2023
(1) Naturhauptstadt New York: Das Haus direkt gegenüber Myrtle-Wyckoff Avs hat jetzt eine Bienenzucht auf dem Dach. Fauna, die man akzeptieren kann, gut angebunden, aber nicht im Weg, außerdem Honig.
(2) Vorbildlich auch die Hysterie, mit der jede Ansammlung von zwei Bäumen „Park“ genannt wird. Selbst um einen einzelnen brennenden Dornbusch würde man im Financial District einen Zaun ziehen (“Operating hours 7am-9pm, no littering, no smoking, no drinking, no barbecueing, no dogs”), davor eine durch Mäzen gestiftete Bank, auf der mittags erschöpfte Angestellte ihren Pret-Lunch auspacken. Nec tamen consumebatur.
(3) Wenn ich noch langsamer essen würde, hätte man vielleicht sogar meine Pasta Gemelli zur städtischen Grünanlage erklärt. Mir auch recht; kommt und räkelt euch alle auf meinem Teller!
(4) Der typische Park in Manhattan ziemlich so wie der eng begrenzte Garten Eden in Cranachs „Goldenem Zeitalter“, mit seinen sechs erbärmlichen Hutzelbäumen, dem künstlichen Tümpel, dem bräunlichen Grün. Nur ohne Löwen, und niemand nackt.
(5) In diesem Bild vom Paradies interessanterweise nur Paare, egal ob Tier oder Mensch. Aber wie missvergnügt und giftig sie alle aussehen! Es ist eben nicht der beste Naturzustand, die Ewigkeit eingemauert mit Partner*in zu verbringen.
(6) „Bade im Mondschein, pflanze unmögliche Gärten!“ rät die Pferdemädchenlyrik. Dagegen hilft nur ein selbstbewusstes „Da wächst doch eh nichts!“


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